Transport und Logistik
Sanierungsgutachten IDW S6/NachfolgeUnternehmen
Umsatz(€): 3,0 Mio.
Mitarbeiter: 25
Das eigentümergeführte Unternehmen ist seit ca. 15 Jahren als Spediteur und Logistiker am Markt eingeführt. Das Leistungsspektrum umfasst internationale Transporte von Spezialgütern eines internationalen agierenden Konzerns. Zusätzlich werden Montage- und Serviceleistungen übernommen. Dieser Auftraggeber nutzt bis zu 90% der vorhandenen Kapazitäten aus. Die zu transportierenden Güter erfordern Spezialauflieger, die für die üblichen Stückgutfrachten (Paletten) nur bedingt geeignet sind. Die Gesamtleistung liegt über 3 Mio. EUR und wird mit 25 Mitarbeitern erzielt.
Ausgangslage/Aufgabenstellung
Die Finanz-, Ertrags- und Vermögenslage ist existenzbedrohend angespannt. Es besteht die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit, die bilanzielle Überschuldung ist bereits eingetreten. Vor der Finanzkrise war die Ergebnissituation verlustfrei. Der Hauptauftraggeber hat – ausgelöst durch die Finanzkrise – sein Transportvolumen um mehr als 50% reduziert. Die marktlichen und technischen Rahmenbedingungen haben dazu geführt, dass die vorhandenen Kapazitäten nicht ausgelastet werden konnten. Die Folge waren nachhaltige Verluste und in der Folge Liquiditätsengpässe. Die von der Geschäftsleitung eingeleiteten Maßnahmen waren nicht geeignet der Entwicklung entgegenzuwirken. Ein Sanierungskonzept soll die Rahmenbedingungen und notwendigen Maßnahmen zur Unternehmensfortführung darlegen.
Umsetzung durch GRC
Erarbeitung eines Sanierungskonzeptes– angelehnt an den Sanierungsstandard IDW S6. Folgende Projektschritte wurden umgesetzt:
- Information der Finanzierungspartner und Hauptgläubiger
- Aufstellung eines rollierenden Finanzplanes auf Wochenbasis zur Abwendung einer drohenden Zahlungsunfähigkeit
- Ermittlung der Krisenursachen und Aufstellung eines Ad-hoc-Maßnahmenkataloges
- Begleitung von Verhandlungen von Gläubigern und dem Hauptauftragsgeber. Zwischenergebnis: Stundung von fälligen Verbindlichkeiten (u.a. Finanzierungsraten, Tilgungen, Zinsen)
- Sanierungskonzept zeigt positive Fortführungsperspektive unter der Maßgabe auf, dass die Finanzierungspartner Sanierungsbeiträge (Teilforderungsverzicht) erbringen
- Gesellschafter wird im Rahmen der Sanierung weitere liquide Mittel aus dem Familienumfeld einbringen
Ergebnis
Das Sanierungskonzept wird grundsätzlich von den beteiligten Bankpartnern getragen. Die Flottenfinanzierung erfolgte ausschließlich über Leasinggesellschaften. Ein Teil der Leasinggesellschaften war nicht in der Lage die erforderlichen Beiträge des Sanierungskonzeptes zu begleiten. Die Folgen der Finanzkrise haben branchenbezogene Spezialfinanzier in ihrer Handlungsfähigkeit (-bereitschaft) nachhaltig eingeschränkt. In der Konsequenz führte die eingeschränkte Zustimmung der Finanzierungsgläubiger dazu, dass die erforderlichen finanziellen Beiträge nicht umgesetzt werden konnten. In der Folge war eine drohende Zahlungsunfähigkeit nicht mehr zu vermeiden. Durch die Einbeziehung einer vorinsolvenzlichen Beratung durch einen Insolvenzverwalter konnten die rechtlichen Rahmenbedingungen abgestimmt werden. Begleitet durch den Insolvenzverwalter wurde ein Insolvenzantrag gestellt. Auf Grundlage des vorliegenden Sanierungskonzeptes konnte ein Plan-Insolvenzverfahren eingeleitet werden. Ziel des Plan-Insolvenzverfahren ist die Fortführung des Unternehmens.
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